[Paulette]

Was sind deiner Meinung nach die Konsequenzen einer Sicht, die sich nicht mehr mit dem Körper identifizert ?

Natürlich kann ich das nur aus meiner Sicht erzählen.

Das Schlimmste war für mich, dass ich mich in diesem Körper plötzlich eingesperrt fühlte. Gefangen in den Formen, würde ich heute sagen.

Das empfinde ich auch bei Buddhas Aussage, dass das Leben (grundsätzlich) Leiden sei, als das einzige Leiden, das unabhängig davon ob man es selbst als Leiden empfindet oder nicht, existiert.

Dann begann für mich die Suche:

Wie um Gottes Willen komme ich raus aus dieser Form ohne den Körper zu töten. Wobei ich ans körperliche Töten mehr als einmal gedacht habe.

Dann hörte ich im Radio das hier:

an der Stelle mit dem Schrei wusste ich, es gibt noch andere Menschen, die so wie ich empfinden und so begann die Suche nach solchen!

Da meine Desidentifizierung vom Körper in einer Todeserfahrung geschah durch die ich ging und immer noch war, wusste ich, dass das was stirbt nicht ich bin. Mich gibts weiterhin.
Aber ich dachte damals, dass es einen Ort gäbe, der woanders ist als hier in diesem Körper.
Wenn im Song davon die Rede ist, dass man Sehnsucht nach zu Hause hat, dann war es für mich eben diese Sehnsucht nach dem anderen Ort, da wo unstörbarer Frieden ist.

Die Konsequenz von all dem war damals, dass ich aufhörte mich für alles zu interessieren, das formengebunden war.

Z.B. habe ich seitdem das Gefühl gehabt, dass ich nicht mit Körpern interagiere, wenn ich mit Menschen zu tun habe, sondern "eigentlich" mit Seelen.

Für meine Tochter war das genau richtig, sie hatte damals auch Ansätze zum Autismus, so wie heute mein Enkel und ich bin die Einzige, die das "durchdringen" kann.

Die Körperidentifizierten dringen nicht durch zu einem Autisten, weil sie sich nicht mit ihm im Selbst verbinden können.

Soweit mal meine Deutungen, hab den Kleinen gleich bei mir.