07.01.2016, 12:19
Verehrter Fredo, ich beginne hier noch mal einen neuen Tread, weil der alte nun doch schon etwas zu zerfahren ist und zitiere hier den Beitrag von dir, um den es mir geht.
Verehrter Fredo
Nach der Lehre des Buddha setzt sich die „Person“ aus den 5 Skandhas zusammen.
Wenn es kein Selbst gibt, was leidet dann eigentlich ? In der ersten Wahrheit des Buddha wird nicht von einem Selbst gesprochen , sondern von 5 wesentlichen Aspekten unseres Seins, den sogenannten fünf Skandhas. Sie sind körperliche Form, Gefühlstönung, Unterscheidungsvermögen, Bildekräfte und Bewusstsein. Häufig werden die Skanddha aber auch als Gruppe oder Aggreate bezeichnet oder Daseingruppen.
Bei den Skandhas handelt es sich um Aspekte, die man als eine Anzahl von Dingen, die zusammengehören, beschreiben könnte. Alle fünf zusammen sind eine vollständige Beschreibung aller Teile, die ein Lebewesen bzw. eine Person ausmachen, ähnlich einer Frucht, die Aspekte hat wie Form, Farbe, Geschmack, Geruch und Beschaffenheit, die man zwar gesondert wahrnehmen kann, die aber nicht aus der ganzen Frucht herausgelöst werden können. Es ist das Festhalten (upadana) an diesen 5 Skandhas, die unser Leiden bewirkt. Ein Mensch, der die vollständige Erleuchtung verwirklicht hat, besteht immer noch aus diesen fünf Daseinsgruppe. Da er aber nicht mehr an ihnen anhaftet, ist er frei von innerem Leiden.
Die Gruppe Köper (Rupa) bezeichnet den gesamten physischen Organismus des Menschen einschliesslich seiner sechs (!) Sinnesorgane Auge, Ohr, Nase, Zunge, Tastsinn und Denkorgan (manas). Durch den Kontakt der Wahrnehmungssinne mit den Objekten der Aussenwelt und die Verarbeitung der Reize durch den inneren Sinn „Denkorgan“ entstehen: Empfindungen (Vedana), d.h. Eindrücke die zu „Wahrnehmungen (sanna) werden, zu Wiederspiegelungen äussserer Objekte im Geist des Betrachters. Solche Wahrnehmungen lassen Geistesregungen (sankhara) erwachsen, d.h. Interessen, Sehnsüchte, Willensregungen, Emotionen und Tatabsichten. Das Bewusstsein (vinnana) schliesslich entsteht aus den Wahrnehmungen als ein Gewahrwerden des aufgefassten Gegenstandes bzw. Denkobjektes (dhamma). Sämtliche Prozesse, alle körperlichen und alle geistig emotionale Prozesse finden in diesen 5 Skandhas ihr Zuhause. Alle diese "Quälenden Befindlichkeiten" spulen sich in den 5 Skandhas ab, die an sich selber haften und jeden Blick auf die Wahrheit vernebeln (umgangssprachlich ausgedrückt).
Um nun auf deine Zeilen zu kommen;
Verehrter Fredo, der Wegfall der Möglichkeit eines anderen Lebens ? Ich kann mir darunter nicht sehr viel vorstellen, aber das hängt zweifelsfrei mir deiner Biographie zusammen. Die Möglichkeit ein „anderes“ Leben zu führen hat sich mir schon viele male dargeboten und ich habe sie einige male ergriffen. Das war nie ein Problem, und daher verstehe ich auch nicht so genau, was dies konkret für dich bedeutet. Ich kann allenfalls darüber nur spekulieren, was aber keinen Sinn macht. Vielleicht kannst du dies aber etwas genauer erklären ….
Deinen Worten nach bist du der Ansicht, das diese (deine) Einsicht der Unmöglichkeit ein anderes Leben zu führen genau die „eigentliche“ Lehre des Buddha sei …..
Verehrter Fredo, wie kommst du zu dieser völlig falschen Schlussfolgerung ?
Buddha lehrte Zeit seines Lebens die 4 Wahrheiten und den 8-Fachen Pfad. Das zieht sich wie ein Roter Faden durch den gesamten Palikanon ! Die 1. Wahrheit handelt vom Leiden. Er hat dieses Leiden ganz konkret definiert auf den unterschiedlichsten Ebenen. Da geht es um unser ganz konkretes Leiden, um Alter, Krankheit, Tot, Trauer, Jammer, Schmerz, Verlassenheit, Unausgefülltsein, Eifersucht, Begehren, Gram, Wut, Aggression, Aversion, Emotionen, Langeweile, Verlust, Verdruss, Scham, Erniedrigung, Vergänglichkeit, Getriebensein, Skeptizismus, Dünkel, Wiederstreben, Verdruss, Veränderung, Abschied, mit ungeliebten Menschen zusammensein, von geliebten Menschen getrennt sein usw usw. Du hast diese Aufzählung übrigens PERFEKT zusammengefasst als du von „Quälende Befindlicheiten“ sprachst. Dieser Ausdruck IST absolut Super und ich werde ihn ab sofort in mein Vokabular aufnehmen. Ich hoffe, es gibt da kein Copyrigth :-)
Von nichts anderem Sprach der Buddha als er sagte; „Nur eines lehre ich; Das Leiden und die Beendigung des Leidens. In diesem Sinne ist Erwachen aus der Sicht des Buddha die Befreiung vom Leiden …. Er erkannte dieses „Leiden“ auch in den subtilsten Ebenen. Der Buddha hat dieses Leiden sehr genau analysiert und die Grundprobleme aufgezeigt. Es ist das Haften der 5 Skandhas an sich selber, aus denen nach der Buddhistischen Psychologie dieser unserer Körper/Geist-Konglomerat besteht. Im "Lolo-Sprech" würde man sagen das Haften am Ego, wobei man mit dem Wort Ego nicht wirklich den Dingen gerecht wird, aber ich benutze es jetzt mal Umgangssprachlich, damit auch die verehrte Lolo sich hier einbezogen fühlt. Im auch von dir geschätzten Herzsutra werden diese 5 Skandha expliziert erwähnt. Das Herzsutra fängt ja mit den Worten an:
Bodisattva Avalokitesvara in der Übung der tiefen transzendenten Weisheit erkannte, dass alle 5 Skandhas leer sind und überwand so alles Leiden.
Warum viele der „Da-vorne-Sitzer“ (Advaita-Gurus) ständig mit dem Buddha kokettieren ist sicher auch, dass ihnen einige Aussagen des Buddha scheinbar sehr nahe sind. Es gibt ein Gespräch des Buddha mit einem Schüler
- Was denkt ihr, Mönche, ist der Körper beständig oder unbeständig ?
- Unbeständig Herr
- Sind Empfindung, Wahrnehmung, Geistesregung und Bewusstsein
beständig oder unbeständig ? (Die Persönlichkeitskomponenten, im
Herzsutra auch „Skandhas“ genannt)
- Unbeständig Herr
- Was aber unbeständig, leidhaft, dem Gesetzt des
Untergangs unterworfen ist, ist es recht, das anzusehen als „Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist meine Seele ?
- Gewiss nicht Herr
Verehrter Fredo, es gibt eine weitere Passage dazu, in der der Buddha explizit auf die Beendigung des Leidens einging und dem daraus folgenden Erwachen:
„Was aber ist die Edle Wahrheit vom Ende des Leidens ? Wenn das Geborene, Geschaffene, Zusammengesetzte erlischt, was ist dann da ? Es gibt ihr Mönche, ein Ungeborenes, Ungewordenes, Ungeschaffenes, Ungeformtes. Gäbe es nämlich nicht jenes Ungeborene, Ungewordene, Ungeschaffene, Ungeformte, so gäbe es kein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen und Geformten.
Verehrter Fredo, unser ganzes Leben besteht aus Geschaffenen, Geborenen, Geformten usw. Auch dieses Körper-Geist Konglomerat ist Geschaffen und Geboren aus Gewohnheitsenergie, aus Begehren, Haften und Unwisseneheit. Was oft gar nicht wirklich verstanden worden ist im Westen, das der Buddha die Idee einer „Seelenwanderung“ (Wiedergeburt) abgelehnt hat, weil es kein permanentes „Ich“ oder einen Wesenskern gibt, der per seh einzig aus sich selber, unabhängig von anderem existieren würde. Dann ist da natürlich die grosse Frage, WAS denn Wiedergeboren wird …. eigentlich ganz einfach …. Gewohnheitsenergie, Tatabsichten, Konditionierung und Tendenzen (Karma) All dies ist nach dem Buddha aber frei von einem „Ich“ …. Dieses „Ich“ bildet sich erst im laufe der Konditionierung ZUSÄTZLICH (zur Gewohnheitsenergie,Tatabsichten , Konditionierung und Tendenzen, Karma) durch Erziehung, Elternhaus, Schule und Umwelt. Das „Ich“ wird den Tendenzen, Konditionierungen , Tatabsichten und Gewohnheitsenergien quasi aufgepfropft. Und hier muss ich dir mal ein kleines Lob machen verehrter Fredo, denn meiner Meinung nach bist du einer der ganz wenigen, die erkannt haben, das die meisten Leute eigentlich nur auf der Ebene dieses „Ich“ eine „spirituelle Praxis“ vollziehen. Da geht es dann viel um diese ganze Biographie und „Geschichte“ des einzelnen, die sich immer sehr wortreich und mit grossem Darstellungsdrang zur Schau stellen will. Verehrter Fredo, ein blinder Hahn bist du aber (natürlich warm wohlwollend mit Schulterklopfer) wenn es darum geht, die wirklichen Probleme zu betrachten, dort wo Verwirrung und Anhaften ist,Tendenzen, Tatabsichten, Gewohnheitsenergie, die dieses ganze Anhaften an der Person als solches überhaupt ermöglichen. Das ist mir eigentlich bei dir erst seit kurzem klar geworden, und ich gebe zu, das ich das im Moment noch nicht richtig ausformulieren kann, sondern da mehr intuitiv etwas verstanden habe, das vielleicht noch nicht ausgesprochen werden sollte, weil die Intuition sich noch nicht auch im konkreten Verstand bemerkbar gemacht hat. Das Problem dass dabei entsteht ist, das die meisten dieses „Erwachen“ nur auf der Ebene des Ich suchen (was du ja auch oft kritisierst) und nicht merken, das sie da auf der völlig falschen Ebene suchen/praktizieren. Die „geborene“ und „entstandene" Person (dieser Mix aus Gewohnheitsenergie und Tatabsichten ist aber nichts anderes als dieses Körper-Geist Konglomerat, zusammengesetzt aus den Skandhas und bedingt entstanden. Mit dem Entstehen der Skandhas und dem Anhaften an ihnen entsteht unser Ich, und mit dem loslassen der Skandhas verschwindet unser Ich…. wobei man hier nicht sagen kann, dass eine Person an den Skandhas haften würde, sondern die Skandhas quasie an sich selber haften ….. Der Buddha nannte diesen Prozess „Unwissenheit“ oder „Ignoranz“.
Lieber Fredo, wir berühren hier auch die Ebene dieses „Nicht-Ich“ oder deinem "Neti-Neti" … alles was „Ist“, ist eben Vergänglich, der Vergänglichkeit und dem Untergang geweiht. Nur die Fraktion der „Arron-Lolo-isten glauben da an etwas „Unvergängliches“ , an etwas Übergeordnetes, an ein „Gewahrsein“ oder an etwas Göttliches, das „Jenseits“ von Raum , Jenseits von Zeit, Hier und Jetzt existieren würde so als (Lolos Worte) unsterblichkeitsbewusstsein. Ich gebe dir daher vollkommen recht, wenn du sagst:
Das von dir geschätze Herzsutra beginnt mit den Worten;
Bodisattva Avalokitsevara in der Übung der tiefen transzendenten Wahrheit erkannte, das alle Skandas leer sind und überwand so alles Leiden.
…. und endet mehr oder weniger mit den Worten
Jenseits aller Illusionen ist endlich Nirvana. Alle Erwachten der Vergangenheit leben aus dieser transzendenten Weisheit und erreichen die höchste Erleuchtung, vollkommen und unübertroffen.
Du hingehen schreibst : dieses schlichte befreitsein von der illusion eines "anders" scheint mir auch nicht "überbietbar" zu sein ...
Tja, da gibts gewaltige Unterschiede.
Wenn also ein Patrick Aigner nach dem was er „Erwachen“ nennt wieder im Leiden gelandet ist, so ist aus der Sicht des Buddha kein Erwachen da, weil das neuerliche Haften an en Skandhas wieder begonnen hat. Ich weis nicht wirklich, was da bei ihm schief gelaufen ist. Vermutlich hängt das mit seinen völlig falschen Vorstellungen und Erwartungen zum „Erwachen“ zusammen. Da lobe ich mir doch wieder mal den Buddhsimus, der wie keine andere Spirituelle Tradition eine Landkarte anbietet, auf der man sich orientieren kann, die Auskunft gibt über all die Fallen und Fehltritte, über alle Abgründe und Fallen auskunft gibt, wenn man sich entschliesst, diesen weg zu gehen.
Es gib ein interessantes Video von ihm. Er wird dort von einer Frau gefragt, OB seine Einsicht in die Wahrheit (niemals aus der persönlichen Geschichte herauszukommen) ihn etwas „Entspannen“ würde … eine absolut legitime Frage. Es ist die Frage ob es so etwas wie Frieden gibt, und eben; was das „Erwachen“ zu leisten vermag, bzw. für was es denn gut sein soll oder Lobenswert, sich mit ihr zu beschäftigen. Patrick Aigner quasselt ein wenig um den heissen Brei herum und sagt dann, das man nach dem Erwachen total die „Form“ sei und wüsste dass es kein Entrinnen gibt. Die Fragende bohrt nun etwas weiter und fragt, ob sich zumindest das „System“ etwas entspannt hätte. Offensichtlich versteht Patrick Aigner die Frage nicht und er kommt dann mit dem Beispiel , dass wenn er der Fragenden die Hand auf eine Herdplatte drücken würde sie ja auch nicht „entspannt“ wäre. Danach fabuliert er von einer Bohrmaschiene mit der er ihr ins Knie bohren würde und sie ja auch nicht entspannt wäre, und wenn es im Körper nicht vorgesehen wäre, keine „Entspannung“ stattfinden könne. Sorry Fredo, aber ich kann mir bei soviel Dummheit nur an den Kopf klatschen. Auch ein Erwachter verspürt Schmerz und auch der Buddha erzählte im hohen Alter von seinen Rückenschmerzen. Patrick Aigner kann körperliche Schmerzen und emotionales Leiden ganz offensichtlich NICHT auseinanderhalten. Die quälenden Befindlichkeiten entstehen einzig durch das Anhaften an den Skandhas, und nirgend sonst. Patrick sagt im Verlaufe des Videos, dass das Sterben etwas absolut Geiles (Sinngemäss) ist. Offensichtlich ist er nicht wirklich „gestorben“, wenn da nach diesem Sterben noch so viel Leid vorhanden ist. AUch keine wirkliche Weisheit ist da. Trotzdem ist er eine ehrliche Haut würde ich mal sagen, denn er erzählt ganz freimütig über seine Illusionen die er „vor“ dem Erwachen über das Erwachen hatte. Wenn ich aber in seine Augen sehe, die ohne Ausdruck sind, dann sehe ich eigentlich einen gebrochenen Menschen, umrankelt von etwas deppresion .
Verehrter Fredo, vielleicht solltest du dein Augenmerk auf das auch von dir geschätzte Herzsutra inhaltlich etwas verändern.
… hast du leider noch nicht nicht verstanden, weil du eigentlich kein Wissen über Buddhistische Psychologie hast. Dieses „Plötzliche“ ist nichts anderes als dieses plötzliche „Abfallen“ der 5 Skandhas. Die Lehren des Buddha waren in der damaligen Zen/Chan-Tradition bekannt und ganz banales Grundlagenwissen, das musste nicht explizit erwähnt werden. So ist eben auch das Herzsutra eine total komprimierte Zusammenfassung der Buddhistischen Lehre. Wenn man dies nicht weis, bleibt nichts anderes übrig als zu interpretieren, zu raten und umzudeuten, damit es einigermassen stimmig wird.
Es gibt ein treffendes Gleichnis vom Buddha, als er mal gefragt wurde, was ein „Lebewesen“ sei und der Buddha auf die Skandhas anspielte und sie einen „Wagen“ nannte.
Denn wie bei Ansammlung der Bestandteile das Wort "Wagen" entsteht, So entsteht, wenn die Lebensbestandteile vorhanden sind, der Ausdruck "Lebewesen". Aber nur das Leiden entsteht da, Leiden ist vorhanden und vergeht. Nichts außer dem Leiden entsteht, nichts andres als das Leiden wird aufgehoben.
Um vieleicht noch mal kurz bei Patrick Aigner anzuklopfen eine weitere Aussage des Buddha. Patrick Aigner wird in einem seiner Videos gefragt, ob durch sein Erwachen sich etwas „beruhigt hätte
Dieses "Wissen" können wir umgangssprachlich sicherlich auch Erfahrung nennen. Es gibt den Moment, wo man vielleicht mal ein wenig über den eigenen Tellerrand schaut, etwas aus seinen Konditionierung heraus kommt, vielleicht mal den Körper-Geistapperat etwas zum schweigen bringt und du nennst das "Absolut" ? Wie du es benennst, welche Ableitungen du daraus kreierst, verehrter Fredo, das sind schlicht Interpretationen des Körper-Geistkonglomerat, ein Produkt des 5.Skanda !
Der Buddha sprach von einem Lebensrad der Wiedergeburt. Man kann dies auf verschiedenen Ebenen verstehen. Als eine Art Buddhistische Religion z.B. oder auch als diese Tendenz der Gewohnheitsmuster, des immer wiederkehrenden Gewohnheitsmuster und der damit vielen verbundenen "Ergreifungen" oder Anhaften an den Gewohnheiten und diese Weiterdrehen an ihnen mit ihren Folgen an diesem Rad. Du beschreibst das übrigens sehr gut und auch sehr passend mit deiner Aussage:
Verehrter Fredo, es ist natürlich wünschenswert, wenn wir uns aus allen möglichen Fixierungen befreien können um ein ausgefülltes und zufriedenes Leben zu führen. Das ist aber eine psychologische Ebene auf der du dich da bewegt hast und hat nichts mit Erleuchtung zu tun. Formulieren wir es doch einfach mal um. Es gab einen Erwachten Moment, der dir etwas über dein konkretes Leben gezeigt hat und du hast dies angenommen.
Verehrter Fredo, du fragtest mich nach meiner eigenen Erfahrung. Ich zitiere hier mal einen dieser typischen Advaita-Dogmen von des Da-vorne-Sitzers“ Werner Ablass:
Meine Erfahrung ist genau das Gegenteil. Besonders im Zazen hat sich mir gezeigt, wie ich dieses Konglomerat (Ikkyu genannt) immer wieder von neuem am „Leben“ erhalte, ihm Nahrung gebe und damit neue, weitere Handlungsimpulse kreiere. Diese Handlungsimpulse werden aus der Ignoranz (Unwissenheit) kreiert, von der der Buddha so oft sprach. Ich kann diese handelnde Unwissenheit sehr oft beobachten und ich sehe ihre Folgen … das „Weiterdrehen“ am Leiden und dem Anhaften.
In diesem Sinne hat der Buddha ja auch seine Schüler aufgefordert, seine Lehre zu überprüfen … hält sie das, was sie verspricht. Und natürlich kann ich noch massenweise „Erfahrung“ hier anführen, die aber nciht zielführend wäre, da dies immer sehr persönlich ist.
Absoluter Schwachsinn für mich diese Aussage des Advaita, das es niemanden gibt, der da „handeln“ würde, sondern das wir „gehandelt“ würden, quasie zu Schachfiguren an denen das Leben seine Lebenslust etwas austoben will.
Was ist Leben ? Zumindest im Advaita so eine unüberprüfbare wabernde Masse die nix bessere zu tun hat, als Figuren nihilistisch durch die Welt zu schieben. Ich weis nicht, ob du dieses Beispiel von Dogens Definition des „Lebens“ jemals wirklich verstanden hast:
Das Lebern kann damit verglichen werden, dass zum Beispiel ein Mensch in ein Boot steigt; In diesem Boot setze ich den Mast, ich führe das Ruder und ich bediene die Segel. Ich werde vom Boot getragen und es gibt eigentlich kein Ich, abgesehen von meinem Handeln mit dem Boot. durch mein Handlen mit dem Boot wird das Boot erst zu einem wirklichen Boot. Lasst und nun diesde Augenblicke des HAndelns erfahren udn genau erforschen. In diesem Augenblick gibt es nämlich nur die Welt des Bootes- Der Himmel , das Wasser und die Küste komen zusammen und werden zu diesem Augenblick im Boot, die sich vollständig von anderen Augenblicken nterscheiden, in denen das Boot kein wirkliches Boot ist. Deshalb ist ds leben das, was ich mit dem Leben mache, und ich bin das, was das Leben mit mir macht. Während ich in dem Boot bin, sind meine Körper und Geist, die Umstände und ich das Wesentliche dieser Aufgenblicke im Boot, und die ganze Erde und der ganze Raum sind das Wesentliche dieser Augenlicke im Boot.
Verehrter Fredo, diese ist immer wieder in den besonderen Momenten meines Lebens die Erfahrung (bitte jetzt keine rhetorische Spitzfindigkeiten über „Erfahrung“ verehrter Aaron), die sich mir immer wieder mitteilt …. Wen nich mich aus dem Leben herausnehme, dann ist eben diese „Getrenntheit“ da, diese dualitischen Gegensätze vom „Eigentlichen“ und den Formen, so wie das von dir, Aigner und Co. gepredigt wird. In unseren Diskussionen legst du dir oft die Taktik zu, das du die Existenz des Buddha anzweifelst, dann von gefälschten Schrifften fabulierst, von vermeintlichen Wiedersprüchen usw. Verehrter Fredo, ich kan dir auch hier nur sagen, das der Buddha seine Schüler immer wieder aufgefordert hat, seine Lehre zu überprüfen. Nach dem Buddha gabs ix hinderte andere Buddhsitische Meister, die sein Werk fortgeführt haben und während 2000 Jahren (!) ist seine Lehre immer wieder überprüft, weiterentwickelt und verfeinert worden.
Vielleicht hier noch kurz etwas zum verehrten Aaron, der da schrieb:
Es geht nur darum, die eigene Existenz nicht mehr dauerhaft zu vergessen.. :-)(Und das als Ursache aller Probleme zu erkennen)
Nein Aaron, das „Vergessen“ ist keine „Ursache“ sondern ein Symptom von etwas anderem ….. Vergessen kann niemals ein Symptom von Vergessen sein.
(02.01.2016, 15:37)der ehrwürdige Fredo schrieb: du fragst , was hat die OFFENBARUNG des MOMENTES dem "fredoo" gebracht ? ( man beachte die strichelchen Big Grin )
genaugenommen gar nix ... denn dem "fredoo" kann nix etwas bringen , ( warum muss ich wohl nicht erneut erklären )
und doch ... lässt sich fragen ... und beantworten , worin unterscheiden sich "vorher" und "nachher" ...
der unterschied lässt sich kurz mit "wegfall der illusion eines möglichen anderen lebens" formulieren ...
diese illusion ist (n.m.M.) das "LEID" von dem buddha sprach ( und nicht irgendwelche quälenden befindlichkeiten ) ...
es gibt kein "permanentes gewahrsein" , das erlangt und ausgeübt werden könnte ,( son quatsch a la lolo ) sondern nur ein unvergessbares "wissen darum" dass der MOMENT nix anderes ist wie GEWAHRSEIN aus ABSOLUT ...
es gibt kein "bewussteres" sein , das kontaktet und bewahrt werden müsste ( son quatsch a la unserer seinsartist )
es gibt , völlig unverändert , nur das was da gerade beliebt , "mein" leben zu dekorieren , und was schklicht SEIN IST ! ( und was keinerlei "besonderter aufmerksamkeit" benötigt ).
doch das was ich kurz " anders" nenne , ist verschwunden ...
denn diese illusion "es gäbe da etwas" bedeutet heimatlosigkeit , innere vertreibung , kurz intensives leid .
dies ist nunmehr vergangenheit für fredoo ... was aber nix ändert ... denn da sind nach wie vor die manchmal auch "quälenden" befindlichkeiten in ihrer zyklischen erscheinungsform als unveränderter umstand des möglichen ausdrucks von lebendigkeit in der geschichte "mein leben" ...
und das ist gut so ! ja ... das ist fantastisch ... ( wesderwegen ich all diese "heiligkeiten" und "bearbeitungen" einer "besseren" persona für völligen mumpitz halte )
es gab für mich befreiung ... definitiv ...
doch nicht von den ereignissen eines lebens und deren automatischen bewertung aus meiner persona heraus .
es gab die befreiung von der hypnotischen fixierung , das es irgendwie , irgendwo , irgendwann ein anderes leben für mich gäbe , als das , was sich gerade beliebt , sich mir zuzumuten ...
es sei erwähnt , dass ich dies , und nur dies für das halte , was z.b. die ollen channies gemeint hätten , wenn sie über ein "erwachen" geplaudert hätten , was sie aber so , klugerweise nie getan haben ...
dieses schlichte befreitsein von der illusion eines "anders" scheint mir auch nicht "überbietbar" zu sein ...
lediglich eine unterscheidung halte ich (noch ?) für gegeben.
das was ich die maximale Aufblasung des ichBIN nenne ( und z.B. patrick und diverse andere auch ähnlich formulieren ) .
und das was die südliche chan-schule damals das "plötzliche" nannten, wo noch nichtmal das ichBIN irgendeine Relevanz hätte ...
letztlich ist aber auch diese unterscheidung nur "kryptisch" , denn , wie gesagt , erlischt diese fixierung auf ein "anders" , ist es fein ... egal was von diesen beiden "versionen" dieses erlöschen auch auslösen mag ...
Verehrter Fredo
Nach der Lehre des Buddha setzt sich die „Person“ aus den 5 Skandhas zusammen.
Wenn es kein Selbst gibt, was leidet dann eigentlich ? In der ersten Wahrheit des Buddha wird nicht von einem Selbst gesprochen , sondern von 5 wesentlichen Aspekten unseres Seins, den sogenannten fünf Skandhas. Sie sind körperliche Form, Gefühlstönung, Unterscheidungsvermögen, Bildekräfte und Bewusstsein. Häufig werden die Skanddha aber auch als Gruppe oder Aggreate bezeichnet oder Daseingruppen.
Bei den Skandhas handelt es sich um Aspekte, die man als eine Anzahl von Dingen, die zusammengehören, beschreiben könnte. Alle fünf zusammen sind eine vollständige Beschreibung aller Teile, die ein Lebewesen bzw. eine Person ausmachen, ähnlich einer Frucht, die Aspekte hat wie Form, Farbe, Geschmack, Geruch und Beschaffenheit, die man zwar gesondert wahrnehmen kann, die aber nicht aus der ganzen Frucht herausgelöst werden können. Es ist das Festhalten (upadana) an diesen 5 Skandhas, die unser Leiden bewirkt. Ein Mensch, der die vollständige Erleuchtung verwirklicht hat, besteht immer noch aus diesen fünf Daseinsgruppe. Da er aber nicht mehr an ihnen anhaftet, ist er frei von innerem Leiden.
Die Gruppe Köper (Rupa) bezeichnet den gesamten physischen Organismus des Menschen einschliesslich seiner sechs (!) Sinnesorgane Auge, Ohr, Nase, Zunge, Tastsinn und Denkorgan (manas). Durch den Kontakt der Wahrnehmungssinne mit den Objekten der Aussenwelt und die Verarbeitung der Reize durch den inneren Sinn „Denkorgan“ entstehen: Empfindungen (Vedana), d.h. Eindrücke die zu „Wahrnehmungen (sanna) werden, zu Wiederspiegelungen äussserer Objekte im Geist des Betrachters. Solche Wahrnehmungen lassen Geistesregungen (sankhara) erwachsen, d.h. Interessen, Sehnsüchte, Willensregungen, Emotionen und Tatabsichten. Das Bewusstsein (vinnana) schliesslich entsteht aus den Wahrnehmungen als ein Gewahrwerden des aufgefassten Gegenstandes bzw. Denkobjektes (dhamma). Sämtliche Prozesse, alle körperlichen und alle geistig emotionale Prozesse finden in diesen 5 Skandhas ihr Zuhause. Alle diese "Quälenden Befindlichkeiten" spulen sich in den 5 Skandhas ab, die an sich selber haften und jeden Blick auf die Wahrheit vernebeln (umgangssprachlich ausgedrückt).
Um nun auf deine Zeilen zu kommen;
der verehrte fredoo' schrieb:du fragst , was hat die OFFENBARUNG des MOMENTES dem "fredoo" gebracht ? (…..)
….genaugenommen gar nix ... denn dem "fredoo" kann nix etwas bringen (…..)
….und doch ... lässt sich fragen ... und beantworten , worin unterscheiden sich "vorher" und "nachher"
….der unterschied lässt sich kurz mit "wegfall der illusion eines möglichen anderen lebens" formulieren ...
….diese illusion ist (n.m.M.) das "LEID" von dem buddha sprach ( und nicht irgendwelche quälenden befindlichkeiten ) …
Verehrter Fredo, der Wegfall der Möglichkeit eines anderen Lebens ? Ich kann mir darunter nicht sehr viel vorstellen, aber das hängt zweifelsfrei mir deiner Biographie zusammen. Die Möglichkeit ein „anderes“ Leben zu führen hat sich mir schon viele male dargeboten und ich habe sie einige male ergriffen. Das war nie ein Problem, und daher verstehe ich auch nicht so genau, was dies konkret für dich bedeutet. Ich kann allenfalls darüber nur spekulieren, was aber keinen Sinn macht. Vielleicht kannst du dies aber etwas genauer erklären ….
Deinen Worten nach bist du der Ansicht, das diese (deine) Einsicht der Unmöglichkeit ein anderes Leben zu führen genau die „eigentliche“ Lehre des Buddha sei …..
der verehrte fredoo' schrieb:….diese illusion ist (n.m.M.) das "LEID" von dem buddha sprach ( und nicht irgendwelche quälenden befindlichkeiten ) …
Verehrter Fredo, wie kommst du zu dieser völlig falschen Schlussfolgerung ?
Buddha lehrte Zeit seines Lebens die 4 Wahrheiten und den 8-Fachen Pfad. Das zieht sich wie ein Roter Faden durch den gesamten Palikanon ! Die 1. Wahrheit handelt vom Leiden. Er hat dieses Leiden ganz konkret definiert auf den unterschiedlichsten Ebenen. Da geht es um unser ganz konkretes Leiden, um Alter, Krankheit, Tot, Trauer, Jammer, Schmerz, Verlassenheit, Unausgefülltsein, Eifersucht, Begehren, Gram, Wut, Aggression, Aversion, Emotionen, Langeweile, Verlust, Verdruss, Scham, Erniedrigung, Vergänglichkeit, Getriebensein, Skeptizismus, Dünkel, Wiederstreben, Verdruss, Veränderung, Abschied, mit ungeliebten Menschen zusammensein, von geliebten Menschen getrennt sein usw usw. Du hast diese Aufzählung übrigens PERFEKT zusammengefasst als du von „Quälende Befindlicheiten“ sprachst. Dieser Ausdruck IST absolut Super und ich werde ihn ab sofort in mein Vokabular aufnehmen. Ich hoffe, es gibt da kein Copyrigth :-)
der verehrte fredoo' schrieb:denn da sind nach wie vor die manchmal auch "quälenden" befindlichkeiten in ihrer zyklischen erscheinungsform
Von nichts anderem Sprach der Buddha als er sagte; „Nur eines lehre ich; Das Leiden und die Beendigung des Leidens. In diesem Sinne ist Erwachen aus der Sicht des Buddha die Befreiung vom Leiden …. Er erkannte dieses „Leiden“ auch in den subtilsten Ebenen. Der Buddha hat dieses Leiden sehr genau analysiert und die Grundprobleme aufgezeigt. Es ist das Haften der 5 Skandhas an sich selber, aus denen nach der Buddhistischen Psychologie dieser unserer Körper/Geist-Konglomerat besteht. Im "Lolo-Sprech" würde man sagen das Haften am Ego, wobei man mit dem Wort Ego nicht wirklich den Dingen gerecht wird, aber ich benutze es jetzt mal Umgangssprachlich, damit auch die verehrte Lolo sich hier einbezogen fühlt. Im auch von dir geschätzten Herzsutra werden diese 5 Skandha expliziert erwähnt. Das Herzsutra fängt ja mit den Worten an:
Bodisattva Avalokitesvara in der Übung der tiefen transzendenten Weisheit erkannte, dass alle 5 Skandhas leer sind und überwand so alles Leiden.
Warum viele der „Da-vorne-Sitzer“ (Advaita-Gurus) ständig mit dem Buddha kokettieren ist sicher auch, dass ihnen einige Aussagen des Buddha scheinbar sehr nahe sind. Es gibt ein Gespräch des Buddha mit einem Schüler
- Was denkt ihr, Mönche, ist der Körper beständig oder unbeständig ?
- Unbeständig Herr
- Sind Empfindung, Wahrnehmung, Geistesregung und Bewusstsein
beständig oder unbeständig ? (Die Persönlichkeitskomponenten, im
Herzsutra auch „Skandhas“ genannt)
- Unbeständig Herr
- Was aber unbeständig, leidhaft, dem Gesetzt des
Untergangs unterworfen ist, ist es recht, das anzusehen als „Dies ist
mein, dies bin ich, dies ist meine Seele ?
- Gewiss nicht Herr
Verehrter Fredo, es gibt eine weitere Passage dazu, in der der Buddha explizit auf die Beendigung des Leidens einging und dem daraus folgenden Erwachen:
„Was aber ist die Edle Wahrheit vom Ende des Leidens ? Wenn das Geborene, Geschaffene, Zusammengesetzte erlischt, was ist dann da ? Es gibt ihr Mönche, ein Ungeborenes, Ungewordenes, Ungeschaffenes, Ungeformtes. Gäbe es nämlich nicht jenes Ungeborene, Ungewordene, Ungeschaffene, Ungeformte, so gäbe es kein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen und Geformten.
Verehrter Fredo, unser ganzes Leben besteht aus Geschaffenen, Geborenen, Geformten usw. Auch dieses Körper-Geist Konglomerat ist Geschaffen und Geboren aus Gewohnheitsenergie, aus Begehren, Haften und Unwisseneheit. Was oft gar nicht wirklich verstanden worden ist im Westen, das der Buddha die Idee einer „Seelenwanderung“ (Wiedergeburt) abgelehnt hat, weil es kein permanentes „Ich“ oder einen Wesenskern gibt, der per seh einzig aus sich selber, unabhängig von anderem existieren würde. Dann ist da natürlich die grosse Frage, WAS denn Wiedergeboren wird …. eigentlich ganz einfach …. Gewohnheitsenergie, Tatabsichten, Konditionierung und Tendenzen (Karma) All dies ist nach dem Buddha aber frei von einem „Ich“ …. Dieses „Ich“ bildet sich erst im laufe der Konditionierung ZUSÄTZLICH (zur Gewohnheitsenergie,Tatabsichten , Konditionierung und Tendenzen, Karma) durch Erziehung, Elternhaus, Schule und Umwelt. Das „Ich“ wird den Tendenzen, Konditionierungen , Tatabsichten und Gewohnheitsenergien quasi aufgepfropft. Und hier muss ich dir mal ein kleines Lob machen verehrter Fredo, denn meiner Meinung nach bist du einer der ganz wenigen, die erkannt haben, das die meisten Leute eigentlich nur auf der Ebene dieses „Ich“ eine „spirituelle Praxis“ vollziehen. Da geht es dann viel um diese ganze Biographie und „Geschichte“ des einzelnen, die sich immer sehr wortreich und mit grossem Darstellungsdrang zur Schau stellen will. Verehrter Fredo, ein blinder Hahn bist du aber (natürlich warm wohlwollend mit Schulterklopfer) wenn es darum geht, die wirklichen Probleme zu betrachten, dort wo Verwirrung und Anhaften ist,Tendenzen, Tatabsichten, Gewohnheitsenergie, die dieses ganze Anhaften an der Person als solches überhaupt ermöglichen. Das ist mir eigentlich bei dir erst seit kurzem klar geworden, und ich gebe zu, das ich das im Moment noch nicht richtig ausformulieren kann, sondern da mehr intuitiv etwas verstanden habe, das vielleicht noch nicht ausgesprochen werden sollte, weil die Intuition sich noch nicht auch im konkreten Verstand bemerkbar gemacht hat. Das Problem dass dabei entsteht ist, das die meisten dieses „Erwachen“ nur auf der Ebene des Ich suchen (was du ja auch oft kritisierst) und nicht merken, das sie da auf der völlig falschen Ebene suchen/praktizieren. Die „geborene“ und „entstandene" Person (dieser Mix aus Gewohnheitsenergie und Tatabsichten ist aber nichts anderes als dieses Körper-Geist Konglomerat, zusammengesetzt aus den Skandhas und bedingt entstanden. Mit dem Entstehen der Skandhas und dem Anhaften an ihnen entsteht unser Ich, und mit dem loslassen der Skandhas verschwindet unser Ich…. wobei man hier nicht sagen kann, dass eine Person an den Skandhas haften würde, sondern die Skandhas quasie an sich selber haften ….. Der Buddha nannte diesen Prozess „Unwissenheit“ oder „Ignoranz“.
Lieber Fredo, wir berühren hier auch die Ebene dieses „Nicht-Ich“ oder deinem "Neti-Neti" … alles was „Ist“, ist eben Vergänglich, der Vergänglichkeit und dem Untergang geweiht. Nur die Fraktion der „Arron-Lolo-isten glauben da an etwas „Unvergängliches“ , an etwas Übergeordnetes, an ein „Gewahrsein“ oder an etwas Göttliches, das „Jenseits“ von Raum , Jenseits von Zeit, Hier und Jetzt existieren würde so als (Lolos Worte) unsterblichkeitsbewusstsein. Ich gebe dir daher vollkommen recht, wenn du sagst:
der verehrte fredoo' schrieb:es gibt kein "permanentes gewahrsein" , das erlangt und ausgeübt werden könnte ,( son quatsch a la lolo )
Das von dir geschätze Herzsutra beginnt mit den Worten;
Bodisattva Avalokitsevara in der Übung der tiefen transzendenten Wahrheit erkannte, das alle Skandas leer sind und überwand so alles Leiden.
…. und endet mehr oder weniger mit den Worten
Jenseits aller Illusionen ist endlich Nirvana. Alle Erwachten der Vergangenheit leben aus dieser transzendenten Weisheit und erreichen die höchste Erleuchtung, vollkommen und unübertroffen.
Du hingehen schreibst : dieses schlichte befreitsein von der illusion eines "anders" scheint mir auch nicht "überbietbar" zu sein ...
Tja, da gibts gewaltige Unterschiede.
Wenn also ein Patrick Aigner nach dem was er „Erwachen“ nennt wieder im Leiden gelandet ist, so ist aus der Sicht des Buddha kein Erwachen da, weil das neuerliche Haften an en Skandhas wieder begonnen hat. Ich weis nicht wirklich, was da bei ihm schief gelaufen ist. Vermutlich hängt das mit seinen völlig falschen Vorstellungen und Erwartungen zum „Erwachen“ zusammen. Da lobe ich mir doch wieder mal den Buddhsimus, der wie keine andere Spirituelle Tradition eine Landkarte anbietet, auf der man sich orientieren kann, die Auskunft gibt über all die Fallen und Fehltritte, über alle Abgründe und Fallen auskunft gibt, wenn man sich entschliesst, diesen weg zu gehen.
Es gib ein interessantes Video von ihm. Er wird dort von einer Frau gefragt, OB seine Einsicht in die Wahrheit (niemals aus der persönlichen Geschichte herauszukommen) ihn etwas „Entspannen“ würde … eine absolut legitime Frage. Es ist die Frage ob es so etwas wie Frieden gibt, und eben; was das „Erwachen“ zu leisten vermag, bzw. für was es denn gut sein soll oder Lobenswert, sich mit ihr zu beschäftigen. Patrick Aigner quasselt ein wenig um den heissen Brei herum und sagt dann, das man nach dem Erwachen total die „Form“ sei und wüsste dass es kein Entrinnen gibt. Die Fragende bohrt nun etwas weiter und fragt, ob sich zumindest das „System“ etwas entspannt hätte. Offensichtlich versteht Patrick Aigner die Frage nicht und er kommt dann mit dem Beispiel , dass wenn er der Fragenden die Hand auf eine Herdplatte drücken würde sie ja auch nicht „entspannt“ wäre. Danach fabuliert er von einer Bohrmaschiene mit der er ihr ins Knie bohren würde und sie ja auch nicht entspannt wäre, und wenn es im Körper nicht vorgesehen wäre, keine „Entspannung“ stattfinden könne. Sorry Fredo, aber ich kann mir bei soviel Dummheit nur an den Kopf klatschen. Auch ein Erwachter verspürt Schmerz und auch der Buddha erzählte im hohen Alter von seinen Rückenschmerzen. Patrick Aigner kann körperliche Schmerzen und emotionales Leiden ganz offensichtlich NICHT auseinanderhalten. Die quälenden Befindlichkeiten entstehen einzig durch das Anhaften an den Skandhas, und nirgend sonst. Patrick sagt im Verlaufe des Videos, dass das Sterben etwas absolut Geiles (Sinngemäss) ist. Offensichtlich ist er nicht wirklich „gestorben“, wenn da nach diesem Sterben noch so viel Leid vorhanden ist. AUch keine wirkliche Weisheit ist da. Trotzdem ist er eine ehrliche Haut würde ich mal sagen, denn er erzählt ganz freimütig über seine Illusionen die er „vor“ dem Erwachen über das Erwachen hatte. Wenn ich aber in seine Augen sehe, die ohne Ausdruck sind, dann sehe ich eigentlich einen gebrochenen Menschen, umrankelt von etwas deppresion .
Verehrter Fredo, vielleicht solltest du dein Augenmerk auf das auch von dir geschätzte Herzsutra inhaltlich etwas verändern.
der verehrte fredoo' schrieb:und das was die südliche chan-schule damals das "plötzliche" nannten,
… hast du leider noch nicht nicht verstanden, weil du eigentlich kein Wissen über Buddhistische Psychologie hast. Dieses „Plötzliche“ ist nichts anderes als dieses plötzliche „Abfallen“ der 5 Skandhas. Die Lehren des Buddha waren in der damaligen Zen/Chan-Tradition bekannt und ganz banales Grundlagenwissen, das musste nicht explizit erwähnt werden. So ist eben auch das Herzsutra eine total komprimierte Zusammenfassung der Buddhistischen Lehre. Wenn man dies nicht weis, bleibt nichts anderes übrig als zu interpretieren, zu raten und umzudeuten, damit es einigermassen stimmig wird.
Es gibt ein treffendes Gleichnis vom Buddha, als er mal gefragt wurde, was ein „Lebewesen“ sei und der Buddha auf die Skandhas anspielte und sie einen „Wagen“ nannte.
Denn wie bei Ansammlung der Bestandteile das Wort "Wagen" entsteht, So entsteht, wenn die Lebensbestandteile vorhanden sind, der Ausdruck "Lebewesen". Aber nur das Leiden entsteht da, Leiden ist vorhanden und vergeht. Nichts außer dem Leiden entsteht, nichts andres als das Leiden wird aufgehoben.
Um vieleicht noch mal kurz bei Patrick Aigner anzuklopfen eine weitere Aussage des Buddha. Patrick Aigner wird in einem seiner Videos gefragt, ob durch sein Erwachen sich etwas „beruhigt hätte
der verehrte fredoo' schrieb:es gibt kein "permanentes gewahrsein" , das erlangt und ausgeübt werden könnte ,( son quatsch a la lolo ) sondern nur ein unvergessbares "wissen darum" dass der MOMENT nix anderes ist wie GEWAHRSEIN aus ABSOLUT ..
Dieses "Wissen" können wir umgangssprachlich sicherlich auch Erfahrung nennen. Es gibt den Moment, wo man vielleicht mal ein wenig über den eigenen Tellerrand schaut, etwas aus seinen Konditionierung heraus kommt, vielleicht mal den Körper-Geistapperat etwas zum schweigen bringt und du nennst das "Absolut" ? Wie du es benennst, welche Ableitungen du daraus kreierst, verehrter Fredo, das sind schlicht Interpretationen des Körper-Geistkonglomerat, ein Produkt des 5.Skanda !
Der Buddha sprach von einem Lebensrad der Wiedergeburt. Man kann dies auf verschiedenen Ebenen verstehen. Als eine Art Buddhistische Religion z.B. oder auch als diese Tendenz der Gewohnheitsmuster, des immer wiederkehrenden Gewohnheitsmuster und der damit vielen verbundenen "Ergreifungen" oder Anhaften an den Gewohnheiten und diese Weiterdrehen an ihnen mit ihren Folgen an diesem Rad. Du beschreibst das übrigens sehr gut und auch sehr passend mit deiner Aussage:
der verehrte fredoo' schrieb:es gab die befreiung von der hypnotischen fixierung , das es irgendwie , irgendwo , irgendwann ein anderes leben für mich gäbe , als das , was sich gerade beliebt , sich mir zuzumuten …
Verehrter Fredo, es ist natürlich wünschenswert, wenn wir uns aus allen möglichen Fixierungen befreien können um ein ausgefülltes und zufriedenes Leben zu führen. Das ist aber eine psychologische Ebene auf der du dich da bewegt hast und hat nichts mit Erleuchtung zu tun. Formulieren wir es doch einfach mal um. Es gab einen Erwachten Moment, der dir etwas über dein konkretes Leben gezeigt hat und du hast dies angenommen.
Verehrter Fredo, du fragtest mich nach meiner eigenen Erfahrung. Ich zitiere hier mal einen dieser typischen Advaita-Dogmen von des Da-vorne-Sitzers“ Werner Ablass:
Doch du kommst einfach nicht mehr auf die abstruse Idee, das, was sie tun oder was sie unterlassen persönlich aufzufassen. In deiner Wahrnehmung tut oder unterlässt die Person nichts, sie wird vielmehr so gelebt, so gespielt, wie eine Schachfigur, die schließlich auch keine Kontrolle darüber hat, welches Feld sie gerade oder als nächstes besetzt.
Meine Erfahrung ist genau das Gegenteil. Besonders im Zazen hat sich mir gezeigt, wie ich dieses Konglomerat (Ikkyu genannt) immer wieder von neuem am „Leben“ erhalte, ihm Nahrung gebe und damit neue, weitere Handlungsimpulse kreiere. Diese Handlungsimpulse werden aus der Ignoranz (Unwissenheit) kreiert, von der der Buddha so oft sprach. Ich kann diese handelnde Unwissenheit sehr oft beobachten und ich sehe ihre Folgen … das „Weiterdrehen“ am Leiden und dem Anhaften.
In diesem Sinne hat der Buddha ja auch seine Schüler aufgefordert, seine Lehre zu überprüfen … hält sie das, was sie verspricht. Und natürlich kann ich noch massenweise „Erfahrung“ hier anführen, die aber nciht zielführend wäre, da dies immer sehr persönlich ist.
Absoluter Schwachsinn für mich diese Aussage des Advaita, das es niemanden gibt, der da „handeln“ würde, sondern das wir „gehandelt“ würden, quasie zu Schachfiguren an denen das Leben seine Lebenslust etwas austoben will.
Was ist Leben ? Zumindest im Advaita so eine unüberprüfbare wabernde Masse die nix bessere zu tun hat, als Figuren nihilistisch durch die Welt zu schieben. Ich weis nicht, ob du dieses Beispiel von Dogens Definition des „Lebens“ jemals wirklich verstanden hast:
Das Lebern kann damit verglichen werden, dass zum Beispiel ein Mensch in ein Boot steigt; In diesem Boot setze ich den Mast, ich führe das Ruder und ich bediene die Segel. Ich werde vom Boot getragen und es gibt eigentlich kein Ich, abgesehen von meinem Handeln mit dem Boot. durch mein Handlen mit dem Boot wird das Boot erst zu einem wirklichen Boot. Lasst und nun diesde Augenblicke des HAndelns erfahren udn genau erforschen. In diesem Augenblick gibt es nämlich nur die Welt des Bootes- Der Himmel , das Wasser und die Küste komen zusammen und werden zu diesem Augenblick im Boot, die sich vollständig von anderen Augenblicken nterscheiden, in denen das Boot kein wirkliches Boot ist. Deshalb ist ds leben das, was ich mit dem Leben mache, und ich bin das, was das Leben mit mir macht. Während ich in dem Boot bin, sind meine Körper und Geist, die Umstände und ich das Wesentliche dieser Aufgenblicke im Boot, und die ganze Erde und der ganze Raum sind das Wesentliche dieser Augenlicke im Boot.
Verehrter Fredo, diese ist immer wieder in den besonderen Momenten meines Lebens die Erfahrung (bitte jetzt keine rhetorische Spitzfindigkeiten über „Erfahrung“ verehrter Aaron), die sich mir immer wieder mitteilt …. Wen nich mich aus dem Leben herausnehme, dann ist eben diese „Getrenntheit“ da, diese dualitischen Gegensätze vom „Eigentlichen“ und den Formen, so wie das von dir, Aigner und Co. gepredigt wird. In unseren Diskussionen legst du dir oft die Taktik zu, das du die Existenz des Buddha anzweifelst, dann von gefälschten Schrifften fabulierst, von vermeintlichen Wiedersprüchen usw. Verehrter Fredo, ich kan dir auch hier nur sagen, das der Buddha seine Schüler immer wieder aufgefordert hat, seine Lehre zu überprüfen. Nach dem Buddha gabs ix hinderte andere Buddhsitische Meister, die sein Werk fortgeführt haben und während 2000 Jahren (!) ist seine Lehre immer wieder überprüft, weiterentwickelt und verfeinert worden.
Vielleicht hier noch kurz etwas zum verehrten Aaron, der da schrieb:
Es geht nur darum, die eigene Existenz nicht mehr dauerhaft zu vergessen.. :-)(Und das als Ursache aller Probleme zu erkennen)
Nein Aaron, das „Vergessen“ ist keine „Ursache“ sondern ein Symptom von etwas anderem ….. Vergessen kann niemals ein Symptom von Vergessen sein.