23.07.2015, 22:31
Lieber Koman,
wir liegen gegenwärtig sehr weit auseinander in unserem spirituellen Verständnis - aber das macht nix.
Der Hauptgrund scheint mir darin zu liegen, dass du glaubst, die Welt, die du siehst, sei "das Leben", während ich glaube, dass die Welt ohne jede Bedeutung für diejenigen ist, die sich auf den spirituellen Weg machen.
Solange dieser Unterschied besteht, werden wir stets zu ganz anderen Schlussfolgerungen gelangen. Auch - und vor allem - in dem Punkt, was Karma bedeutet. Während Karma für dich eine Art von Bestrafungs-/Belohnungssystem zu sein scheint ist es für mich Ausdruck dessen, was wir uns wünschen. Da ist niemand, der bestraft oder belohnt.
Nun magst du fragen, wie sich jemand wünschen könnte, umgebracht zu werden oder ein Contergan-Opfer zu sein. Aber nimm nur für einen Augenblick einmal an, dass im Leiden ein erlösender Impuls liegt, der uns dazu verhelfen kann, über diese Welt hinauszugehen. Dann könnte bereits aus dem Falschen, das du in diesen Vorgängen siehst, etwas durchaus Sinnvolles werden. Es gibt nichts Falsches - alles ist so gut, wie es unter den gegebenen Umständen überhaupt sein kann.
Deine Auffassung von "Realität" entspricht dem, was man als "Naiven Realismus" bezeichnet. Das ist keine versuchte Beleidigung sondern so bezeichnet man die Verfechter eines Realitätsbildes das auf der schlichten Annahme beruht: "Ich sehs doch aber und spürs doch, also ist es Realität".
Und wenn man gegen einen Baum laufen kann ist dadurch beweisen, dass der echt ist.
Auch in diesem Punkt könnte man die Physik bemühen, die dir sagen würde, dass ein Ereignis erst durch Beobachtung zustande kommt. Es gibt kein Ereignis, dass ohne dich als Beobachter existieren kann - du bist zu 100% an der ganzen Sache beteiligt und hängst voll mit drin.
Das heißt ganz einfach: Die Welt existiert durch dich und keinesfalls ohne dich. Du aber möchtest gerne, dass sie etwas ist, das dir von unbekannten Kräften vor die Nase gesetzt wurde, damit du nun darüber dein Urteil sprechen kannst und entscheidest, was daran gut und schlecht ist.
Deshalb wurde gesagt: Urteile nicht, damit du nicht veruteilt werdest. Die Konsequenz aus dem oben Gesagten ist nämlich schier unglaublich: Du siehst in der Welt nur dich selbst. Du projzierst aus deinem Geist heraus einen Film, den du "Welt" nennst. Und wenn du darüber ein Urteil sprichst, sprichst du es natürlich über dich selbst.
Das ganze ist ein Riesenschwindel, eine Super-Illusion. Und der Zauberer hinter dem Ganzen möchte sehr gerne, dass du die Welt verurteilst - denn dadurch hältst du das sog. "Böse" prima am laufen. Du bist nicht so weit von den islamischen Gotteskriegern entfernt, wie du glauben magst - als Verfechter des Guten. Die Idee, die Welt von diesem "Fehler" zu reinigen, ist dir nicht wirklich fremd und schon steht er neben dir, der Gotteskrieger und flüstert dir zu "Tue es für Allah!". Das Verurteilen eines anderen Menschen ist bereits ein Akt der Aggression und drückt aus, dass du an Verurteilung glaubst.
Diesen Glauben teilst du mit Millionen und Milliarden und wenn irgendwo auf der Welt ein "Unrecht" geschieht, glaubt jeder, er habe nichts damit zu tun. Weil er ja der ist, der sowas verurteilt.
Ob das wohl wirklich hinhaut?
LG
Thomas
wir liegen gegenwärtig sehr weit auseinander in unserem spirituellen Verständnis - aber das macht nix.
Der Hauptgrund scheint mir darin zu liegen, dass du glaubst, die Welt, die du siehst, sei "das Leben", während ich glaube, dass die Welt ohne jede Bedeutung für diejenigen ist, die sich auf den spirituellen Weg machen.
Solange dieser Unterschied besteht, werden wir stets zu ganz anderen Schlussfolgerungen gelangen. Auch - und vor allem - in dem Punkt, was Karma bedeutet. Während Karma für dich eine Art von Bestrafungs-/Belohnungssystem zu sein scheint ist es für mich Ausdruck dessen, was wir uns wünschen. Da ist niemand, der bestraft oder belohnt.
Nun magst du fragen, wie sich jemand wünschen könnte, umgebracht zu werden oder ein Contergan-Opfer zu sein. Aber nimm nur für einen Augenblick einmal an, dass im Leiden ein erlösender Impuls liegt, der uns dazu verhelfen kann, über diese Welt hinauszugehen. Dann könnte bereits aus dem Falschen, das du in diesen Vorgängen siehst, etwas durchaus Sinnvolles werden. Es gibt nichts Falsches - alles ist so gut, wie es unter den gegebenen Umständen überhaupt sein kann.
Deine Auffassung von "Realität" entspricht dem, was man als "Naiven Realismus" bezeichnet. Das ist keine versuchte Beleidigung sondern so bezeichnet man die Verfechter eines Realitätsbildes das auf der schlichten Annahme beruht: "Ich sehs doch aber und spürs doch, also ist es Realität".
Und wenn man gegen einen Baum laufen kann ist dadurch beweisen, dass der echt ist.
Auch in diesem Punkt könnte man die Physik bemühen, die dir sagen würde, dass ein Ereignis erst durch Beobachtung zustande kommt. Es gibt kein Ereignis, dass ohne dich als Beobachter existieren kann - du bist zu 100% an der ganzen Sache beteiligt und hängst voll mit drin.
Das heißt ganz einfach: Die Welt existiert durch dich und keinesfalls ohne dich. Du aber möchtest gerne, dass sie etwas ist, das dir von unbekannten Kräften vor die Nase gesetzt wurde, damit du nun darüber dein Urteil sprechen kannst und entscheidest, was daran gut und schlecht ist.
Deshalb wurde gesagt: Urteile nicht, damit du nicht veruteilt werdest. Die Konsequenz aus dem oben Gesagten ist nämlich schier unglaublich: Du siehst in der Welt nur dich selbst. Du projzierst aus deinem Geist heraus einen Film, den du "Welt" nennst. Und wenn du darüber ein Urteil sprichst, sprichst du es natürlich über dich selbst.
Das ganze ist ein Riesenschwindel, eine Super-Illusion. Und der Zauberer hinter dem Ganzen möchte sehr gerne, dass du die Welt verurteilst - denn dadurch hältst du das sog. "Böse" prima am laufen. Du bist nicht so weit von den islamischen Gotteskriegern entfernt, wie du glauben magst - als Verfechter des Guten. Die Idee, die Welt von diesem "Fehler" zu reinigen, ist dir nicht wirklich fremd und schon steht er neben dir, der Gotteskrieger und flüstert dir zu "Tue es für Allah!". Das Verurteilen eines anderen Menschen ist bereits ein Akt der Aggression und drückt aus, dass du an Verurteilung glaubst.
Diesen Glauben teilst du mit Millionen und Milliarden und wenn irgendwo auf der Welt ein "Unrecht" geschieht, glaubt jeder, er habe nichts damit zu tun. Weil er ja der ist, der sowas verurteilt.
Ob das wohl wirklich hinhaut?
LG
Thomas