18.01.2016, 14:13
Zitat:Jetzt hast du mich missverstanden! Ich vergleiche nicht Gott mit Flugzeug, sondern Begierde mit Begierde.
Wenn Begierde die Wurzel des Leidens ist, spielt es da eine Rolle, WAS man begehrt?
Heißt das, manche Begierden sind gut und zielführend, andere nicht? Dann ist ja nicht mehr das Begehren die üble Wurzel, sondern der falsche Wunsch ...? Was ein ganz beträchtlicher Unterschied ist. Einen falschen Wunsch kann man korrigieren.
Ich kenne mich nicht aus bei Jesus und Buddha - aber mich würde interessieren, was die zu diesem gedanklichen Dilemma sagen würden?
Ja, da hast du Recht. Es ist in der Tat zunächst nicht möglich, das "Richtige" anzustreben. Da gibt es auch erhebliche individuelle Unterschiede. Denn eigentlich ist es so, dass jeder von seinem Bestreben oder Begehren denkt, dass es richtig sei. Das gilt auch für Kinderschänder. Sie mögen durchaus Zweifel haben, aber in ihrer Tat zeigen sie dann doch deutlich, für was sie sich entschieden haben.
Dieses Dilemma lässt sich nur dadurch lösen, dass man jemandem vertraut, der es einem sagt. Das ist der Grund für das Erscheinen der Avatare wie JC oder Buddha. Aber es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass sie es für einen tun. Sie können nur darauf hinweisen und man richtet sich dann danach. Wir hatten das weiter oben. So ist es auch mit Gurus. Sie haben nur dann einen Sinn, wenn man ihnen vertraut und sich nach dem richtet, was sie sagen. Auch dann, wenn man den Sinn nicht einsehen kann. Schließlich wird nur das Ergebnis aber überzeugen und nichts Anderes. Glaubt man aber, dass man es besser wisse, kann einem kein Guru auf der Welt helfen.
Deshalb sagte der Buddha, dass man ihm nichts glauben solle, ohne es selbst durchgeführt und geprüft zu haben.
Jedoch ist ein Minimum an Offenheit und Bereitschaft unerlässlich, sich auf etwas einzulassen, das man selbst so nicht einsehen kann.
Gut passt dazu die Aussage von JC: "Strebe nur nach dem Reich Gottes. Alles andere wird dir zufallen"
Das heißt auch, dass durch das Streben nach dem "Richtigen" ein Einfluss in dein Leben tritt, der ihm ganz unerwartete Wendungen gibt. In gewisser Weise werden dadurch die üblichen Verläufe des Lebens verändert. Es wird sich tatsächlich so entwickeln, dass es dir liefert, was du für den Weg benötigst. Bewirkt wird das ausschließlich durch das Festhalten (Glauben) an die Bestrebungen, die man dir anrät.
Wenn du z.B. bestrebt bist, an den Nutzen von Konflikten nicht mehr zu glauben und sie loszulassen, tritt nicht ein, was du möglicherweise befürchtest - dass du untergehst in dieser rauen Welt, weil du wehrlos bist. Statt dessen nimmt deine Kraft zu und deine Zuversicht. Dadurch lernst du, dass du dich hinsichtlich der Konflikte geirrt hast und dass sie tatsächlich schwächen anstatt zu stärken.
Und schließlich lernst du, dass das Leben eigentlich völlig anders funktioniert, als du es gedacht hat und dass du es falsch verwendet hast, indem du etwas von ihm wolltest, was es nicht geben kann. Es kann dir kein Glück geben, wenn du nach Unglück fragst. Und das tut man, wenn man glaubt, dass Konflikt nützlich ist. Schau auf die Welt - sie beweist es.