21.10.2014, 15:35
Liebe Paulette,
ein sehr beeindruckender Bericht, danke dafür! Besonders das Schauen, und wie es aus dir selbst kommt, wie du dich selbst als die Quelle des Schauens erlebst, ist sehr eindrücklich. So wie du es ausdrückst "Dann kam das Schauen...." wird deutlich, wie unpersönlich dieses Erlebnis eigentlich war.
Na, und wenn jemand meint, Kommentare berwertender Art zu deinem Erleben abgeben zu müssen, da kann man nichts machen außer es zu ignorieren.
Ich sehe Unterschiede und Parallelen zu meiner eigenen speziellen Episode. Anders als bei dir wurde sie nicht dadurch ausgelöst, dass ich dringend einen Ausweg suchte. Ich hatte einige Wochen zuvor ganz plötzlich etwas verstanden - nämlich was mit Selbsterinnerung (Gurdjieff) bzw. "Im Empfinden von "Ich BIn" zu bleiben" (Nisargadatta) gemeint ist. Vorher war mir das rätselhaft. Von da an versuchte ich dies nun zu praktizieren, wann immer ich mich daran erinnerte. Und eines Abends, mitten in einem Kinofilm, fiel ganz plötzlich eine Begrenzung von mir ab - es war wie ein Umschalten. Ich war in einer Weise bei mir, die ich nie zuvor erlebt hatte. Ich war vollkommen der Mittelpunkt der Welt, als wäre ich ein Projektor, der sie projiziert. Und dennoch hatte sie nicht das Geringste mit mir zu tun.
Da war eine unglaubliche Klarheit und Stille, eine heilige Stille. Ich wagte kaum zu atmen, um dieses Wunder nicht zu zerstören. Ich fürchtete, eine Aktion meinerseits würde mich sofort in den alten Zustand zurückschicken - aber so war es nicht.
Ich sah das, was da eben war, ein Kino, danach Menschen, wie ich Auto fuhr - alles war genau wie sonst. Aber der Seher war anders. Viel deutlicher, klarer. Die wirklichen Zusammenhänge zwischen mir und der Welt waren plastisch deutlich, ohne den Hauch eines Zweifels. Die Welt ging aus einer Öffnung in meiner Stirn hervor. Ich hatte Kontrolle darüber, ob ich in den alten Zustand zurückfiel und konnte zwischen den Zuständen wechseln. Aber es kostete eine bedeutende Anstrengung, die Welt wieder durch die Öffnung hineinzuziehen oder besser, meine Kraft nicht in die Welt zu lassen sondern sie in mir zu behalten. Der "alte" Zustand ergab sich, indem ich etwas aus der öffnung herausließ. Dann verteilte ich mich in der Welt und wurde von ihr absorbiert. "Das ist Identifikation" wurde mir klar. Es war, als ob ich in die Welt hinein ausblutete. Das Ganze dauerte zwei Tage. Dann verlor sich die Fähigkeit, mich durch die Stirn aus der Welt zu ziehen. In dieser Zeit erlebte ich mich nicht als jemand, der irgendetwas tut. Selbst mein Körper lief neben mir her wie ein Schatten. Alles war klar, perfekt, rund.
Leider durfte ich das seitdem nie wieder erleben, es ist schon über 10 Jahre her.
Behindert dich denn das Schauen in irgendeiner Weise beim alltäglichen Leben? Ist da ein Entweder/Oder?
LG
Thomas
ein sehr beeindruckender Bericht, danke dafür! Besonders das Schauen, und wie es aus dir selbst kommt, wie du dich selbst als die Quelle des Schauens erlebst, ist sehr eindrücklich. So wie du es ausdrückst "Dann kam das Schauen...." wird deutlich, wie unpersönlich dieses Erlebnis eigentlich war.
Na, und wenn jemand meint, Kommentare berwertender Art zu deinem Erleben abgeben zu müssen, da kann man nichts machen außer es zu ignorieren.
Ich sehe Unterschiede und Parallelen zu meiner eigenen speziellen Episode. Anders als bei dir wurde sie nicht dadurch ausgelöst, dass ich dringend einen Ausweg suchte. Ich hatte einige Wochen zuvor ganz plötzlich etwas verstanden - nämlich was mit Selbsterinnerung (Gurdjieff) bzw. "Im Empfinden von "Ich BIn" zu bleiben" (Nisargadatta) gemeint ist. Vorher war mir das rätselhaft. Von da an versuchte ich dies nun zu praktizieren, wann immer ich mich daran erinnerte. Und eines Abends, mitten in einem Kinofilm, fiel ganz plötzlich eine Begrenzung von mir ab - es war wie ein Umschalten. Ich war in einer Weise bei mir, die ich nie zuvor erlebt hatte. Ich war vollkommen der Mittelpunkt der Welt, als wäre ich ein Projektor, der sie projiziert. Und dennoch hatte sie nicht das Geringste mit mir zu tun.
Da war eine unglaubliche Klarheit und Stille, eine heilige Stille. Ich wagte kaum zu atmen, um dieses Wunder nicht zu zerstören. Ich fürchtete, eine Aktion meinerseits würde mich sofort in den alten Zustand zurückschicken - aber so war es nicht.
Ich sah das, was da eben war, ein Kino, danach Menschen, wie ich Auto fuhr - alles war genau wie sonst. Aber der Seher war anders. Viel deutlicher, klarer. Die wirklichen Zusammenhänge zwischen mir und der Welt waren plastisch deutlich, ohne den Hauch eines Zweifels. Die Welt ging aus einer Öffnung in meiner Stirn hervor. Ich hatte Kontrolle darüber, ob ich in den alten Zustand zurückfiel und konnte zwischen den Zuständen wechseln. Aber es kostete eine bedeutende Anstrengung, die Welt wieder durch die Öffnung hineinzuziehen oder besser, meine Kraft nicht in die Welt zu lassen sondern sie in mir zu behalten. Der "alte" Zustand ergab sich, indem ich etwas aus der öffnung herausließ. Dann verteilte ich mich in der Welt und wurde von ihr absorbiert. "Das ist Identifikation" wurde mir klar. Es war, als ob ich in die Welt hinein ausblutete. Das Ganze dauerte zwei Tage. Dann verlor sich die Fähigkeit, mich durch die Stirn aus der Welt zu ziehen. In dieser Zeit erlebte ich mich nicht als jemand, der irgendetwas tut. Selbst mein Körper lief neben mir her wie ein Schatten. Alles war klar, perfekt, rund.
Leider durfte ich das seitdem nie wieder erleben, es ist schon über 10 Jahre her.
Zitat:Mich bringt das oft in Konflikt, weil ich das Schauen kenne aber auch das Menschsein und ich weiß nicht ob es richtig ist als Mensch sich ins Schauen zurückzuziehen anstatt das Menschsein in seiner Begrenzung zu leben.
Behindert dich denn das Schauen in irgendeiner Weise beim alltäglichen Leben? Ist da ein Entweder/Oder?
LG
Thomas